Schon viele Jahre vor der Gründung unserer Gesellschaft feierte man in Birgden vor Aschermittwoch den rheinischen Karnevalsbrauch. Auf karnevalistische Art prangerte man schon damals die Missstände im Ort an und forderte eine Änderung
So traf sich schließlich ein kleiner Freundes- und Bekanntenkreis in der damaligen Gaststätte Wirtz/Lennartz (später "Zur Bahn") am
11. November 1947 und gründeten die "Karnevalsgesellschaft Berder Flobbe".
Dieser Runde am 11. November 1947 wohnten bei:
Einen Flobb nennt man jemanden, der gerne im Mittelpunkt steht, dort seine Anekdoten und Witze, nicht nur über andere, sondern auch über sich selber bringt. Er ist ein lustiger Jeck bzw. augenzwinkender Schelm, der auch über sich selber lachen kann.
So zeichnet der Flobb die "Berder" Eigenart der Selbstdarstellung, zu der man sich schmunzelnd bekennt.
Schon am 6. Januar des darauf folgenden Jahres konnte man 52 Karnevalsinteressen in einer Versammlung in der Gaststätte "Zur Bahn" begrüßen und ihnen die Ziele des Vereins mitteilen.
Sinn und Zweck der neuen Gesellschaft sollte vor allem sein:
"Den Frohsinn, die Heiterkeit und den Humor
in sittlicher Weise zu fördern und zu pflegen."
Von den 52 Anwesenden traten 50 in den Verein ein. Aus ihrer Mitte wurde der 1. Vorstand gewählt. Dieser setzte sich wie folgt zusammen:
Schriftführer: Josef Kanters
Kassierer: Leo Mertens
Beisitzer: Melchior Philippen
Beisitzer: Johann Aretz
Präsident: Gottfried Wirtz
Desweiteren wurde in dieser Sitzung die Vereinssatzung beschlossen, die die Aufgaben uns Ziele der Gesellschaft beinhaltet.
Die 1. Karnevalssitzung des Elferrates der KG fand in dem noch nicht ganz fertiggestellten Saal der Gaststätte Gottfried Derichs (heute Haus Derichs) statt.
Zwar war die Not noch groß und viele Birgdener waren in Kriegsgefangenschaft oder galten als vermisst, man wollte jedoch die Karnevalstage, nach vielen Jahren der Enthaltsamkeit, Entbehrungen und Unterdrückungen, befreit und fröhlich feiern!
Hier ein Abbild der Gesellschaft aus dem Jahre 1955 (vermutlich vor der Gaststätte Derichs):
Heinz Bleilevens, Hubert Schaps, Hubert Görtz, Heinrich Jansen, Johann Schröder, Hermann Strücker, Gottfried Wirtz, Josef Kanters, Melchior Philippen, Dr. Josef Teeuwen, Arnold Lennartz
2. Reihe stehend v l. nach r.:
Josef Laumen, Johann Aretz, Fritz Reinhold, Theo Laumen, Gottfried Derichs, Leo Vaßen sen., Philipp Bischof, Heinrich Vallen, Theo Willms
3. Reihe stehend v.l. n. r.:
Johann Schröder, Willi Frings, Martin Heffels, Ernst Scholz, Leo Mertens
In den 50er Jahren begnügnte man sich nicht nur mit Karnevalssitzungen, sondern man organisierte bereits einen Karnevalszug.
Leider sind aus den Anfangsjahren unserer Gesellschaft nur noch spärliche Protokolle vorhanden, so dass über die ersten Jahre nach der Gründung unserer Gesellschaft nur pauschal vom Hörensagen berichtet werden kann.
Aufgrund eines Beschlusses der Mitgliederversammlung am 30.10.1965 wurde am 3.2.1966 der Verein erstmals in das Vereinsregister beim Amtsgericht Geilenkirchen unter die Nr. 26 eingetragen.
Seit Gründung der Gesellschaft war als Ornat ein schwarzer Anzug und die Karnevalsmütze vorgeschrieben. 1964 wurde jedoch beschlossen, für jedes Mitglied einen Vereinsorden fertigen zu lassen, der bis heute Bestandteil des vorgeschriebenen Ornats ist.
Hier ein Abbild der Gesellschaft aus dem Jahre 1972:
2. Reihe sitzend v.l.n.r.: Theo Laumen, Josef Kanters, Peter Plum, Hans Corsten, Arnold Beumers, Leo Storms, Leo Heinrichs
3. Reihe stehend v.l.n.r.: Josef Barion, Leo Schaps, Günter Harren, Konrad Piepers, Kaspar Jansen, Leo Vaßen jun., Bruno Beckers, Klaus Schulze, Leo Vaßen sen., Johann Schröder, Hubert Görtz, Josef Beumers,
Josef Gerads, Gottfried Derichs, Heinrich Vallen, Fritz Reinhold, Johann Aretz
Im Jahre 1979 kam dann langsam Farbe ins Spiel und es wurde beschlossen, jedem Mitglied eine rote Vereinsjacke mit cremefarbenen Revers schneidern zu lassen, wozu zur Komplettierung eine rote Fliege getragen wurde.
Diese Ornatsfarben werden noch bis heute getragen.
Hervorzuheben ist auch die Anschaffung einer Vereinsstandarte. Diese zeigt auf der einen Seite bildlich den Vereinsflobb und auf der anderen Seite die Ortsfahne von Birgden.
An dem von der Interessengemeinschaft aller Ortsvereine im Jahre 1976 ins Leben gerufene Karnevalszug beteiligt sich bis heute unsere Gesellschaft sowohl finanziell als auch mit der Gestaltung von Gesellschaftswagen. Die damalige Entscheidung, sich aktiv am Rosenmontagszug zu beteiligen, erwies sich als vorausschauend und grundrichtig. Schon in der 1. Sitzung nach dem Karnevalszug 1979 wurde beschlossen, für die nächste Session (1979/80) erstmals in der Vereinsgeschichte ein Prinzenpaar zu stellen.
Proklamiert wurde Prinz Gerd I. und Prinzessin Gerda (Radloff)
1983 hatte der Verein einen vorübergehenden Tiefpunkt erlitten. In diesem Jahr trat der gesamte Vorstand zurück und der Verein wurde lediglich von einem sogenannten Notvorstand weitergeführt. Dieser setzte sich aus Konrad Piepers und Friedhelm Welter zusammen. Es sei gesagt, daß Friedhelm Welter seit dem im Vorstand den Posten des 1. Kassierers Jahrzehnte lang innehat. Dank ihrer Treue zum Verein konnte noch im gleichen Jahr wieder ein kompletter neuer Vorstand gewählt werden.
Bis 1986 fanden alle Sitzungen im Festzelt statt, so wurden ab dem Jahre 1987 alle Sitzungen in der Mehrzweckhalle in der Grundschule durchgeführt, bis diese seit den 2000er Jahren für diesen Zweck zu wenig Sitzplätze bereit stellte wurden die Sitzungen danach wieder im Festzelt durchgeführt!
In den 90er Jahren erlangten wir große Bekanntheit bis weit über die Grenzen des Kreises Heinsberg hinaus, sogar bis in die Hochburg der Aachener hinein, durch unseren Altweiberball. Das Festzelt wurde so groß, daß die Zeltverleiher im Kreis Heinsberg ein so großes Zelt garnicht mehr mit eigenen Kräften stellen konnten. Daher wurden auch in den 90er Jahren viele Investitionen getätigt, unter anderem wurde eine eigene Bühne und Zeltheizung angeschafft! Die Zeltfläche war so groß, daß bis zu 6 Theken eingerichtet werden mussten, um den Durst der Besucher zu befriedigen!
Im Jahre 2002 feierte man mit einer großen Jubiläumssitzung und einem eigenen Jubiläumsabend das 5x11 Jährige Vereinsjubiläum
Der Vorstand zum 5x11 jährigem Jubiläum setzte sich wie folgt zusammen
1. Vorsitzender: Hermann Schlag
1. Schriftführer: Josef Derichs
1. Kassierer: Friedhelm Welter
Präsident: Leo Vaßen
2. Vorsitzender: Heinz Nickel
2. Schriftführer: Hans-Peter Jansen
2. Kassierer: David Drießen
Beisitzer und
Zeugwart: Willi Mols
Beisitzer: Helmut Koch
Beisitzer: Herbert Schuhwirth
Hier das Jubiläumsprinzenpaar , Prinz Jakob I. und seine Prinzessin Marlene (Vaßen)
Die Geschichte geht zu gegebener Zeit weiter!
gez.
1. Schriftführer
David Drießen